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DIJON

 

 

                Text von Bernard Henriot. Übersetzung von Anne-Marie Jouannet

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(Großraum Dijon Métropole : 257 800 Einwohner)

 

Geschichte : Im Archiv ist es zu lesen, dass es schon zur Römerzeit ein „Castrum Divio” gab; es erklärt also den heutigen Namen. Dieses „Castrum“ lag genau am Schnittpunkt der Verbindungswege für Handel, die zwischen Nordeuropa und der Ostsee und dem Mittelmeerraum über Trier und den britischen Inseln führten. Schon im 3. Jahrhundert wurde die Stadt befestigt, um sich vor den Barbaren zu schützen. Im Jahre 1116 ist die Stadt vom französischen König Robert dem Frommen erobert worden. Zu dieser Zeit gehört die Stadt zum Herzogtum Burgund und wird die Hauptstadt davon. 1137 brandte die Stadt bis auf die Grundmauern nieder. Danach wurde sie in einem größeren Raum, der auch die Abtei Saint-Bénigne umschloß, wiederaufgebaut. Zur Zeit der 4 burgundischen aus dem Haus Valois Herzögen kannte die Stadt die Ruhmzeit ihrer Geschichte (1363 – 1477). Sie ist die Hauptstadt des Herzogstums, das sich während mehr als eines Jahrhunderts durch Hochzeiten, Erben bis zur Picardie, Champagne und burgundischen Niederlanden, Belgien, Germanien, Herzogtum von Luxemburg, Elsaß, Flandern und der Schweiz erstreckte. Unter diesen „Großherzögen des Westens“ entwinckelte sich Dijon in Industrie und Handelsaktivitäten, wo reiche Bürger sich schöne und prachtvolle Stadthäuser (Hôtels particuliers) bauen ließen. Diese Stadthäuser sind heute noch zum größten Teil in der altstädtischen Straßen zu bewundern.

Der vierte Herzog von Valois (Karl der Kühne) wurde durch die Truppen des französischen Königs Ludwig des 11. vor

Nancy getötet. Dieser hat also Burgund am 19. Januar 1477 zur französischen Krone einverleibt.

Dank dem innerlichen Frieden entwickelte sich die Stadt wesentlich in den 17. und 18. Jahrhunderten. Mehrere Institutionen werden also ihren Sitz dort haben und aus diesem Grund stand Dijon an erster Stelle der Provinzstädte : die Universität (1723), die Akademie (1725), das medizinische Kollegium (1654), eine Kunstschule (1766), ein Bischoftssitz (1731), u.s.w.. Die Großbürger und Parlementarier verschönerten die Stadt mit ihren prachtvollen Stadthäusern (Dijon ist der Sitz des burgundischen Parlements).

Nach 1789 und der französischen Revolution wurden viele Bauwerke zerstört : die Kartause von Champmol, ein Teil des Stadtschlosses, mehrere Abteien, die Rotunde von Saint-Bénigne, u.s.w..

1851 mit der Ankunft der Eisenbahnlinien wurde Dijon allmählich ein wichtiger Bahnknoten und es trägt der städtischen Entwicklung bei. Vom 1850 bis 1900 stieg die Einwohnerzahl von 30 000 bis 70 000.

Heute ist Dijon die Hauptstadt der Region Bourgogne-Franche-Comté seit dem 1. Januar 2016, an dem die beiden Regionen sich vereinigten. Als Metropol verfügt also Dijon über Einrichtungen wie ein Konzertsaal dessen Raumakustik eine der besten in Europa ist, eine Konzerthalle (Zénith) mit 9 000 Plätzen, ein olympisches Schwimmbad, mehrere Holzheizungsräume, ein über positive Energie verfügtes Gebäude (Tour Elithis), u.s.w..Die Universität wird von mehr als 30 000 Studenten besucht.

Heutzutag bleibt Dijon eine wenig industrielle Stadt, in der Dienstleistungsgewerbe herrscht.

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Dijon, eine Kunststadt : Dijon steht an einer priviligierten Stelle unter den großen französischen Kunststädten. Die Hauptstadt einer berühmten Provinz ist also eine Hauptstadt im Miniformat, die vom Mittelalter bis zum Ende des 18. Jahrhunderts immer eine wichtige Rolle in der nationalen Kunstentwicklung spielte. Der„ Weg der Eule“, der am Boden gekenntzeichnet ist, erlaubt den Touristen die schönsten Stadtgebäude zu entdecken.

Das Maß ist ein Kennzeichen der Dijoner Kunst : keine Dijoner Kirche ist dem Plan oder der Größe nach mit den großen romanischen Abteien oder mit den riesigen gothischen Kathedralen, Münstern, Domen Frankreichs zu vergleichen. Dijon zeigt sich als ein großes, edles Dorf, in dem 100 kleine Meisterwerke entsprangen.

3 der Kirchen sind im westlichen Teil des Stadtzentrums zu sehen : Saint-Bénigne, Saint-Jean und Saint-Philibert (die einzige Dijoner romanische Kirche, obwohl Burgund reichlich romanische Kirchen , unter dem Zeichen von Citeaux und Cluny besitzt).Saint-Bénigne, ehemalige Benediktiner Abtei ist ein Kunstwerk aus dem 13. und 14. Jahrhundert, das erst 1792 als Dom anerkannt wurde.

 

Eglise Notre-Dame (Liebfrauenkirche) ist ein Meisterwerk der burgundischer Schule aus dem 13. Jahrhundert. Vauban erzählte an diesem Gebäude fehlt nur eine Schachtel um es in einem Museum aufzubewahren. Ihr Bau dauerte erst 20 Jahre und sie hat eine Einheit und vollkommene Größenverhältnisse. Seine Fassade erstaunt durch ihre viereckige Form, mit 3 Reihen von Wasserspeiern, etwas Eigenartiges im gotischen französischen Stil. An einer Ecke dieser Fassade ist die Jacquemartuhr zu sehen, ein von Philipp dem Kühnen aus Courtrai zurückgebrachtes Kriegstrophäe.

Eglise Saint-Michel ist ein Meisterwerk der Spätgothik und ihre aus dem 16. Jahrhundert stammende Fassade ist das einzige Beispiel der französischen religiösen Architektur aus der Renaissancezeit in Frankreich. Zahlreiche Holzschnitzereien sind das Werk des burgundischen Schreinermeisters Hughes Sambin.

Nach den Kirchen möchten wir die Paläste erwähnen. Der erste gehörte den Herzögen und den Verwaltern der Provinz, bevor er das Rathaus und das Kunstmuseum beherbergt. Dieser Palast ist „le Louvre“ von Dijon. Vollständiger als das Pariser Museum hat er das Privileg Werke des 14. bis zum 17. Jahrhundert, also von der Gotik bis zur Klassic zu zeigen. So ist er ein Bild des feodalen und monarchischen Burgunds.

Das unter Ludwig dem 11. gegründete Parlament verfügte über ein Gebäude das erst vom 16. Jahrhundert ab seiner Rolle entsprach und das heute der Justizpalast ist, ein schönes mittelalterliches Gebäude.

Ungefähr 70 Stadthäuser, die zwischen dem 15. und dem 18. Jahrhundert von Familien oder von Parlementariern erbaut wurden, sind also Kunstschätze, die zur Schönheit und Vielfältigkeit der städtischen Architektur beitragen.

Am Eingang der Stadt wurde 1383 die Kartause von Champmol vom Herzog Philipp dem Kühnen gebaut, der daraus das Saint-Denis der Herzöge aus Burgund machen wollte und wo ihre Grabmäler sollten beherbergt werden. Da die besten Künstler der damaligen Zeit daran arbeiteten, muss es eine prachtvolle Anlage gewesen sein, die leider während der französischen Revolution zerstört wurde. Zum Glück werden zwei Kunstwerke allererster Ordnung gerettet : die Kapellentür mit der Statuen der Herzöge und vor allem der Moses Brunnen, Sockel eines mit 6 großen Statuen von Propheten geschmückten Golgathas. Es sind Werke des Bildhauers Claus Sluter, aus der berühmten Schule von flämisch-burgundischen Bildhauerei.

Dijon herbergt 7 Museen, darunter das Kunstmuseen ein der reichsten Provinzmuseen das in einem Flügel des „Palais des Etats“ zu sehen ist. Dort kann man die Grabmäler der Herzöge von Burgund sehen, die aus der Kartause von Champmol gerettet wurden. Es sind die schönsten mittelalterlichen Grabmäler.

Zum Schluß sind ungefähr 700 Hektaren Parkanlagen, Stadtgarten in der Stadt und Naturflächen am städtischen Rand zu besichtigen. Also kann der Name „Naturstadt“ für Dijon der recht fertigt sein. Eine besondere Erwähnung für den schönen Garten (Square Darcy) im Stadtzentrum. Dort kann man „l’Ours blanc“ (der Eisbär) sehen. Er ist die Kopie eines Meisterwerks des burgundischen Bildhauers François Pompon (1855-1933), dessen Original im Orsay Museum in Paris ist.

 

Durch die Einschreibung der « Climats de Bourgogne » der Burgunder Weinberge in der UNESCO-Kulturerbeliste am 14. Juli 2015 gehören ungefähr 100 Hektare des dijoner Schutzgebiets zur Welterbe. Das historische Zentrum (der historische Mittelpunkt) ist also jetzt als weltweites Gebiet durch UNESCO anerkannt.

Diese Anerkennung des Gebietes als internationales Gebiet trägt dazu bei, dass die Geschäfte der Altstadt den aus der ganzen Welt Touristen täglich hohe Dienstleistungen gewährleisten.

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ND - St-Michel 1.png
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Dijon Champmol bis.jpg

Der Moses Brunnen

Der Eisbär von François Pompon

Kirche Notre-Dame (Frauenkirche)

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Dom Saint-Bénigne

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